Rock’n’Roller auf Krücken zum Auftakt:
Bei der hessischen Landesmeisterschaft in Gießen erwischten drei Paare des RRC Rosenheim zum Auftakt in das Jahr 2016 einen durchwachsenen Wettkampftag – einer schillernden Silbermedaille standen zwei Ausfälle gegenüber.
Für Lea Vodermaier und Jonas Brauer stand ihr Debüt in der B-Klasse unter ungünstigen Vorzeichen: die Deutschen Meister der C-Klasse 2015 reisten bereits kränkelnd an, sodass ein Start spontan vor Ort entschieden werden musste. Nach überzeugendem WarmUp stand dem ersten Auftritt in der B-Klasse nichts mehr im Wege, mit einer sauberen Performance zogen sie auf Anhieb verdient in das Finale ein. Etwas entschärft sorgte das Fußtechnikprogramm der Rosenheimer mit der Interpretation zum Thema „Alice im Wunderland“ mit aufsehenerregendem Outfit für Furore. In der kraftraubenden Akrobatikrunde bissen sie angesichts der Umstände die Zähne zusammen, brachten eine solide Leistung auf die Fläche – und wurden für den Kampf mit Silber belohnt! Da ihnen dabei sogar noch ein Fehler bei der Akrobatik Schocksalto unterlief, darf man auf die kommenden Auftritte gespannt sein.
Franziska Schmidt und Paul Weiland – ebenfalls angeschlagen angereist – erwischten einen Tag zum Vergessen. Aus der Vorrunde noch trotz Fehler mit Glück in das Finale eingezogen, verspielten sie bereits in der Fußtechnik eine gute Platzierung – ein Blackout ließ das Paar zurückfallen. Letztlich sicherte eine überzeugende Akrobatikleistung den Ranglistenzweiten noch einige Qualifikationspunkte, in die Entscheidung eingreifen konnten sie nicht mehr – Platz 5.
Die stabilste Rosenheimer Leistung beim Start in das Wettkampfjahr brachte das C-Paar Christina Menzer und Alexander Michael. Im Vergleich zu ihren Starts im Herbst zeigten sich die Newcomer stark formverbessert und legten mit zwei blitzsauberen Vorrunden den Grundstein für das Finale. Dass erst am Ende des Tages dort abgerechnet wird, mussten sie schmerzlich erfahren: das Tanzpaar brachte eine echte Spitzenrunde aufs Parkett – bis zur letzten Akrobatik. Ein Missverständnis sorgte kurz vor dem Ende für einen Fehler, deswegen und auch wegen einer etwas zu hoch ausgeführten Akrobatik wurde das Paar mit einem starken Abzug vom Wertungsgericht sanktioniert. Platz sechs wurde der Leistung aus den Vorrunden nicht gerecht, war der Leistung im Finale jedoch angemessen.
Dass sich der Rosenheimer Turnierkader von kleineren Rückschlägen nicht beeindrucken lässt, bleibt zu hoffen. Die entscheidenden Wochen der Saison stehen bevor, eine Konzentrationsschwäche zur Unzeit kann sich dann keiner der Leistungssportler erlauben.