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Frohe Weihnachten aus den USA
– Las Vegas, 19.12.2003 –

An alle Rosenheimer!

So um Weihnachten ist immer die Zeit mal das Jahr Revue passieren zu lassen. Ein spannendes Jahr geht zu Ende, das von meinem beruflichen Wechsel geprägt war und ist.

Josua hat sich total verändert und ist nun fast so groß wie ich (5 cm fehlen noch). Achtung: er trainiert fast jeden Tag an unserer Kraftanlage, joggt ab und zu und ist wirklich rank und schlank geworden. Er will sich jetzt eine Bob Marley Haarschnitt zulegen und dann wieder die Haare kurz schneiden lassen. Mal sehen wie es wird. In der Schule ist er gut und motiviert. Vier von 6 Fächern nimmt er direkt im College was ihm sehr gefällt. Zum einen konnte er die Fächer wählen, die ihm zusagen (Marketing, Computer, Mathe und Wirtschaft), und zum anderen ist er mit Älteren zusammen. In der High School nimmt er nur noch Geschichte und English in denen er sehr gut ist. Er ist in Sachen Schule total unabhängig und bekommt alles locker auf die Reihe, wenn auch meistens auf den letzten Drücker. Er hat praktisch sein eigenes Auto und fährt jeden Tag selbst zur Schule. 6 Zylinder, Cabriolet-Sportwagen – was will man mehr! .Nichtsdestotrotz will er nach seinem Abschluss in Deutschland/München studieren. Wenn alles klar geht ist er Mitte 2005 wieder bei Euch.

Gina war ein schwieriger Fall nach dem Umzug und nach dem langen Aufenthalt in Deutschland. Das Heimweh saß ganz schön tief. Mittlerweile hat Sie eine Katze und geht zweimal in der Woche zum Tanztraining. Vergangene Samstag hatte Sie ihren ersten Auftritt. Zusammen mit ihrer dunkelhäutigen Partnerin waren die Beide ohne Zweifel die Besten. In der Schule läuft es problemlos, nachdem Sie sich in der doch größeren Schule zurechtfand. In unserem Wohnviertel hat sie guten Anschluss bekommen und in der Schule laufen ihr die Jungs nach – also nichts neues.

Michele ist endlich am Plätzchen backen. Wir warten schon auf das gute Resultat. Da ich nun etwas öfters zu Hause bin, muss sie sich etwas mehr mit mir abgeben, was natürlich immer sehr einfach ist.

Jahresrückblick:

Das Jahr fing gut an. Meine Eltern waren zu Besuch und genossen die warmen Temperaturen um Weihnachten und Neujahr. Wir waren sogar Surfen – an Weihnachten.

Im Februar habe ich bei Bosch mit Wirkung zum 30 April gekündigt, nachdem ich von Michele den letzten Kick bekommen habe. Die neue Aufgabe ist zweifellos mit einem großen Risiko verbunden. Nun ja wenn’s schief geht, kommen wir halt wieder zurück – das Haus in Neubeuern haben wir ja noch und werden es wohl behalten!

Im März haben wir innerhalb von einer Stunde ein Haus gekauft. Wir haben es fast selbst nicht geglaubt. Der Hauskauf läuft hier ganz anders ab: ein Wohngebiet, das gerade entwickelt wird hat je nach Größe 4-8 Modellhäuser. Ein Grundriss hat uns super gefallen und ausgerechnet dieses Haus war noch als Einziges zu haben. Man muss dann $10000 hinterlegen und innerhalb 30 Tagen die Finanzierung sicherstellen. Dies war nicht einfach, da wir noch keine „amerikanische Kreditgeschichte“ haben. Es hat aber alles geklappt.

In der Zwischenzeit sind wir im Mai nochmals nach Deutschland geflogen, für einen einwöchigen Kurztrip.

Der Umzug nach Las Vegas im Juni war etwas holprig. Ich war in Deutschland und Michele hat alles alleine gemanagt, Umzug inklusive. Die Umgebung hatten wir sogleich durchkämmt: Auf den westlich von Las Vegas liegenden Bergen lässt sich auch ganz gut wandern. Der höchste Gipfel misst ca. 3500 Meter. Der vom Hoover Dam aufgestaute See Lake Mead östlich von uns liegt ca. 20 Autominuten von uns entfernt. Wassersport kannst du dort das ganze Jahr betreiben. Wir überlegen uns ein Jetski zu kaufen, wenn wir das Geld zusammen haben.

Im Juli/August war der Rest der Familie in Deutschland. Josua war mit seinem Freund am Gardasee und Gina und Michele pendelten zwischen Renchen und Neubeuern hin und her, da sich mein Vater einer schweren Herzoperation unterziehen musste.

Drei Tage zurück in den USA, ging es sogleich für eine Woche nach Honolulu, Hawaii. Alles sehr schön aber auch sehr teuer. Zum Glück hatte ich genügend Flugmeilen und Hotelpunkte, um alles kostenlos zu bekommen.

Im November unternahm ich mit Josua einen Vater-Sohn-Kurztrip in den Sequoia Nationalpark. Die riesigen Bäume – einfach fantastisch.

Da Haus ist nun komplett fertig eingerichtet. Der Pool funktioniert auch. Wir haben jedoch zurzeit nachts Temperaturen bis zum Gefrierpunkt – etwas zu kalt zum schwimmen trotz Heizung.

Dieses Jahr werde wir zum ersten Mal Weihnachten alleine feiern müssen. Mein Vater kann nach seiner zweifachen Bypass-Operation noch nicht wieder fliegen. Wir werden jedoch typisch Deutsch feiern. Vielleicht gehen wir zusammen in eine Show.

Zwischen Weihnachten und Neujahr geht es entweder zum Skifahren nach Salt Lake oder wir fahren in den Grand Canyon, mal sehen. Ansonsten haben wir die Umgebung um Las Vegas schon ganz gut erkundet. Man kann es kaum glauben, hier gibt es ein Skigebiet! Zwar hält sich das alles in Grenzen, aber für einen Eintageausflug ist das Gebiet allemal gut. Es liegt auf über 3000 m Höhe und ist ca. 40 Autominuten von uns entfernt. Neujahr sind wir in Las Vegas. Vielleicht gehen wir auf den Strip runter. Das Neujahrsfeuerwerk wird mit Sicherheit eine Wucht.

Im Sommer planen Michele, Gina und Josua wieder nach Deutschland zu kommen – für einen längeren Aufenthalt. Termine geben wir durch, wenn sie feststehen.

Also, frohe Weihnachten und einen tollen Rutsch ins neue Jahr.

Michele, Gina, Josua und Wolfgang