Kelheim, 08.06.2002
Deutsche Vizemeister im Rock ‚n’ Roll Tanzsport
In einem Wimpernschlagfinale werden Alexandra Heller und Marco Schmidberger mit denkbar knappem Abstand Deutsche Vizemeister der Schüler 2002.
Alexandra und Marco – Der diesjährige Saisonhöhepunkt für die deutsche Rock ‚n’ Roll Tanzsportjugend fand am 8.6.2002 in Kelheim statt. Die 60 besten Paare bei den Schülern und Junioren ermittelten ihre diesjährigen Titelträger. Für den Rock ‚n’ Roll Club Rosenheim wurde es ein weiteres absolutes Highlight der Vereinsgeschichte. Dabei fing alles gar nicht so erfreulich an.
Zunächst musste die aussichtsreiche Teilnahme der Newcomer in der Juniorenklasse, Timo Rolle und Julia Ertl, wegen Krankheit abgesagt werden. Timo war am Tag vorher an Grippe erkrankt. Die gesamte Verantwortung, den eigens im vollbesetzten Fanbus mitgereisten Fans etwas zu bieten, trugen damit Alexandra Heller (11) und Marco Schmidberger (11). Zudem lastete durch den Sieg bei der norddeutschen Meisterschaft erstmals der ungewohnte Druck der Favoritenrolle auf den Schultern der Rosenheimer Youngsters.
Siegerfoto – Mit diesen Vorzeichen begann die Vorrunde sehr durchwachsen. Die Nervosität noch nicht ganz im Griff, tanzten Alexandra und Marco zu verhalten und mit einigen ungewöhnlichen Unsicherheiten. Bei den mitgereisten Fans, aber auch bei den jungen Tänzern selbst, kamen Zweifel an der Qualifikation zur 1. Zwischenrunde auf. Überglücklich wurde die Entscheidung, die nächste Runde erreicht zu haben, aufgenommen. Durch lange Pausen zwischen den Wettkampfrunden und drückende Schwüle in der Halle spielten im Verlauf des Wettkampfes weitere Faktoren eine Rolle, die eine gewohnte Leistung erschweren sollten. Allerdings mussten sich auch die Konkurrenten mit diesen Wettkampfbedingungen auseinandersetzen, so dass sich nur die Sportler mit dem größten Standvermögen durchsetzen können sollten. Eine deutliche Leistungssteigerung war in der zweiten Zwischenrunde erforderlich, um die nationale Konkurrenz in Schach zu halten. Ohne größere Probleme konnte diese Hürde genommen werden. Schließlich ging es in der zweiten Zwischenrunde um den Einzug ins Finale mit den acht Besten deutschen Schülerpaaren dieses Jahres.
OVB-Artikel – Die Fähigkeit sich im Verlauf des Turniers zu steigern, wurde schließlich wieder sichtbar. Dramaturgisch zum richtigen Zeitpunkt gelang ihnen im Halbfinale ein sehr guter Durchgang. Die Höchstschwierigkeiten des Programms konnten sicher gemeistert werden. Zum ersten Mal erwachte zu diesem Zeitpunkt wieder die Hoffnung auf das Erreichen höherer Ziele. Die Folge war eine ganz klare Qualifikation für den Showdown um den Titel. Im Finale wurde klar, dass die Hauptkonkurrenten aus Monheim Glass/Mayer im Vorfeld alles getan hatten, den bei den Ranglistenturnieren verlorenen Boden wieder gut zu machen. Sie legten mit neuem Outfit eine sehr gute Leistung vor. Mit dem Bewusstsein ihrer Finalstärke boten Alexandra und Marco, angefeuert von ihren Fans die beste Leistung der Saison. Ein Sieg schien in greifbarer Nähe. Jeder wusste, das hätte reichen können. In einer denkbar knappen Entscheidung des Wertungsgerichts wurden sie leider von Glass/Mayer abgefangen. Wie auch im Eiskunstlauf war an diesem Tag wohl nicht die Leistung, sondern die Besetzung des Wertungsgerichts ausschlaggebend. Einige Momente überschattete die Enttäuschung über die verpasste Chance auf den Titel das Gefühl, etwas ganz Großes erreicht zu haben. Im Jahr des 25-jährigen Bestehens konnte schließlich ein erneuter, fantastischer Erfolg in der Vereinsgeschichte gefeiert werden.
Fotos: Markus Hübner